Um mal gleich zu Beginn ein rassistisches Vorurteil zu bedienen: Die Briten gelten ja momentan als nicht besonders zuverlässig, wie hiesige Konservative nicht müde werden zu betonen. Die wollen schließlich den Pöbel fragen, ob dieser weiterhin an der Idee eines geeinten Europas festhalten möchte — oder ob die Insel nicht doch weit genug vom Festland entfernt liegt, um isoliert vom kuschelnden Rest überleben zu können.

Woher soll das Verantwortungsbewusstsein auch kommen, reden wir doch von einem Volk, das es schaffe einen König zu verlieren. Und wohin das Land kommt, wenn der Pöbel das sagen hat, kann man an dieser Geschichte auch sehen: Unter einem Parkplatz in Leicester wurden die sterblichen von Richard III. gefunden, dem schon Shakespeare ein recht unrühmliches Drama spendierte.

Ihr merkt es schon an dem triefendem Spott, der sich durch die ganze Mitteilung zieht: Ich hab mich schon gestern Abend köstlich über die Nachricht amüsiert. Es besitzt ja auch ne gewisse Ironie, wenn sich royales Blut, welches sich gern als eine Art besserer Mensch sieht, unter etwas so trivialem wie einem Parkplatz wiederfindet.

Lang lebe die Revolution!

“Das ganze Gehirn weggelutscht.”

(Lieutenant Jean Rasczak (gespielt von Michel Ironside) in der deutschen Übersetzung von Paul Verhoevens Film ”Starship Troopers“, 1997)

“Was nichts kostet, das ist auch nicht gut.” Oder: “Wer billig kauft, kauft zweimal.” Volksweisheiten mögen in einigen Fällen recht behalten, in anderen Fällen nähren sie dagegen nur Vorurteile. Besonders im Bereich Software hält sich hartnäckig das Gerücht, dass proprietäre Bezahlsoftware pauschal besser wäre als Free/Libre Open Source Software (FLOSS). Doch damit nicht genug: Gelegentlich finden sich auch Behauptungen, dass im Bereich Freier Software auf Grund des fehlenden Gottes Marktes keine Innovation möglich wäre, da diese ausschließlich in der direkten Konkurrenzsituation entstehen könne. Und so stehen sich zwei verfeindete “starcrossed Lovers” Lager gegenüber, die sich gegenseitig die Pest “auf beide eure Häuser” an den Hals wünschen können, wenn die Emotionen hochkochen.

Neugierig auf die folgende Leidensgeschichte, voller Intrigen und Missverständnisse? Denn die folgenden Ausführungen sind eindeutig für Menschen, die zuviel Zeit haben.

Es ist zu schön um nicht darauf hinzuweisen. Heute erscheint Heinos neues Album “mit freundlichen grüßen”, auf dem der Volksmusik-Barde unter anderem Songs von Rammstein, Oomph!, den Ärzten und den Toten Hosen covert. Im Vorfeld wurde schon die Single zu “Junge” (ursprünglich von der Besten Band der Welt … aus BERLIN!) veröffentlicht, die in meinem Umfeld schon für viel Erheiterung gesorgt hat.

Mindestens ebenso unterhaltend war die Meldung in der Online-Ausgabe von Deutschlands dümmsten meistverkauftem Boulevardblatt (die Idioten können sich selbst verlinken, bekommen aber keinen Link von mir), dass die Hosen und Ärzte gerichtlich gegen die Cover vorgehen würden. Dass es sich hierbei um die übliche übertriebene und bildliche Darstellung der springerschen Meinungsmacher handelte, war von Anfang an klar; entsprechende Dementis liegen in der Zwischenzeit vor.

Der dazugehörige Artikel las sich, als würde Heino das Ende aller abendländischen Kultur einläuten, die jetzt ausgerechnet von den Punk-Rockern verteidigt werden würde, die zuvor für den kulturellen Weltuntergang verantwortlich gemacht wurden. Denn diese ärgerten sich über die “Verstümmelung” ihrer Songs. Und zwar richtig, wenn man der Bild glauben könnte, was man aber besser nicht sollte. Dero, Sänger der Band Oomph!, zum Beispiel soll spontane Verdauungsprobleme bekommen und sich seines Mageninhaltes entledigt haben, als er mit der volkstümlichen Version seines Nummer Eins Hits “Augen auf” konfrontiert wurde. Bestes Actionkino also, dass sich nur Menschen ausdenken können, die mehr Pomade im Haar als Hirnmasse im Kopf tragen.

Sicherlich, es kann durchaus möglich sein, dass einige Musikerinnen mit den Coverversionen ihrer Songs nicht sonderlich glücklich sind. Ich denke dabei vor allem an Bands wie Groove Coverage, die unter anderem schon “Moonlight Shadows” (ursprünglich von Mike Oldfield) und “Posion” (ursprünglich von Alice Cooper) Gewalt angetan haben. Da es im Musikbusiness aber nicht um Fairness sondern um Gewinnmaximierung bei Aufwandminimierung geht, müssen Musikerinnen wohl leider damit leben solange sich die Spielregeln nicht ändern.

Ich bin jedenfalls gespannt ob und wie dieser Kulturkampf weitergeht; oder ob hier doch nur wieder mit heißer Luft gekocht wurde.

Zeiten ändern sich, Designs wandeln sich und Mottos mögen nicht mehr so passend erscheinen. Alle drei Punkte treffen momentan auf stonedgolem zu: Punkt eins permanent auf Grund der durchaus merkwürdigen Konstruktion von “Zeit”; Punkt zwei, weil ich endlich ein Template gefunden habe, welches meine Erwartungen mehr erfüllt als das vorangegangene; Punkt drei, weil ich schon immer mit dem etwas prolligen Untertitel nicht so recht glücklich war.

Ein #aufschrei geht durch Deutschland: Ein alternder Politker macht gegenüber einer jungen Journalisten anzügliche Bemerkungen und tritt damit eine öffentliche Diskussion über den Sexismus in unserem Land los. Während die diskriminierten Frauen auf Twitter ihren #aufschrei artikulieren, versuchen privilegierte weiße Männer vom Problem abzulenken und sich selbst als Opfer zu stilisieren. Aber zum Glück gibt es die Werbeindustrie, die zielsicher den Sexismus in diesem Land bedient.

Neugierig?

Dass die Online-Redaktion eines ehemaligen Nachrichtenmagazins aus Hamburg mich jeden Tag mit den neusten “Neuigkeiten” aus dem Dschungel versorgt, daran habe ich mich ja schon gewöhnt. Derartige Berichterstattung kann ja auch mal passieren, wenn der Magazinname arg eng an ein Zitat aus einem Märchen der Gebrüder Grimm angelegt ist (“Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die verkaufsstärksten Nachrichten ist die Schönste im ganzen Land… ”).

Aber das ich jetzt auch auf Seite 2 (“Themen des Tages”) der taz (!! 1!!!) informiert [sic!] werde, wer den Irrsinn im australischen Outback gewonnen hat, geht nun eindeutig zu weit. Quo vadis, einstiges Land der Dichter und Denker? Hat es das Privatfernsehen in gerade einmal knapp 30 Jahren geschafft unsere Kultur endgültig zu demontieren? Oder waren wir als Gruppe schon immer so banal?

Wie auch immer die Antwort auf diese Frage aussehen mag: Bitte, liebe taz, bewahre mich in Zukunft vor diesen News. Oder pack sie zumindest ins Feuilleton, denn das lese ich sowieso selten genug. Aber zwischen NSU und dem Straßenschlachten in Ägypten wirkt der Dschungelkönig reichlich deplatziert. Dies mögen eure Kollegen bei Springer vielleicht anders sehen, aber die wollen wir doch jetzt nicht ernsthaft als Messlatte für das Presseniveau in diesem Land heranziehen, oder?

Ich mag saubere, aufgeräumte und unaufgeregte Themes bei Blogs, die auf das Wesentliche — nämlich den Inhalt — fokussieren. Bei dem alten Theme hat mich immer gestört, dass nur wenige Zeilen als Teaser angezeigt wurden, obwohl ich lieber selbst bestimmt hätte, an welcher Stelle der Bruch erscheint. Das neue Theme lässt mich nun den -Befehl nutzen, was mich persönlich sehr erfreut.

Da ich bisher den Befehl aber nicht genutzt habe, da er eh nicht funktionierte, sind jetzt einige alte Beiträge leider länger. Ich entschuldige mich schon einmal für das viele Scrollen und gelobe Besserung. Jetzt kann ich das ja auch nutzen :)

Weitere Updates könnten in den nächsten Tagen folgen. Vielleicht kommt auch mal ein Logo oder sowas. Ich mach mir da mal ein paar Gedanken.

Schon seit einigen Tagen ist der Winter wieder da. Zumindest im Raum Braunschweig/Wolfenbüttel, denn als ich zuletzt in Hamburg war, war es dort bei weitem nicht so weiß wie hier. Und damit ihr auch ein klein wenig Freue an der klirrenden Kälte haben könnt, mit der ich mir hier zu arrangieren habe, gibt es noch zwei schöne Fotos vom Balkon meiner Schwiegermutter:

Leider funktioniert das Picasa-Plugin im Moment nicht richtig, was wohl an der letzten Aktualisierung von Wordpress liegt. Ich möchte dennoch auf die süßen kleinen Schneemützen der Solarleuchten hinweisen, die einfach nur niedlich sind und die Kälte zumindest ein wenig erträglich machen.

Unverhofft kommt oft und was lange Zeit als nicht möglich galt, ließ sich doch plötzlich bewerkstelligen: Byebye LTE, hallo VDSL! Besonders schön: Beim Übergang soll keine Versorgungslücke entstehen. Daran glaube ich zwar noch nicht so recht, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Es bleibt also spannend.