Stoned Golem

*-* ... und wir wissen, dass es keine Wunder gibt ... *-*

Universalsprache

“[…]Es gab, so hatte er damals gelernt, ein paar Laute, die bei den Menschen universale Bedeutung besaßen. Anthropologen verwendeten diese Laute bei ihren ersten Kontakten mit neuentdeckten Stämmen.

Dennis schluckte und versuchte es mit einem dieser Laute.

Hä?<< sagte er.”

(David Brin: Der Übungseffekt. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Rainer Schmid. München, 1994. Seite 71f.)

Ein Buchzitat. Etwas länger, damit der Kontext ein wenig besser wirkt, auch wenn diese digitale Version bei weitem nicht so schön ist wie die Totbaumfassung des Heyne-Verlages. Grund dafür ist der Seitenwechsel, der zwischen der Einleitung und dem zitierten “Hä?” erfolgt. Beim ersten Lesen, welches schon einige Jahre zurück liegen muss, lag ich vor Lachen auf dem Boden.

Überhaupt ist der Übungseffekt ein nettes Science Fiction Werk, welches mit einer interessanten Prämisse an den Start geht: In der von Brin geschilderten Welt nutzen sich Dinge nicht ab, sondern sie werden in einem schlechten Zustand erschaffen und müssen dann in einen höherwertigen Zustand geübt werden. So abenteuerlastig die restliche Geschichte auch sein mag (wenn ich ehrlich bin habe ich kaum noch Erinnerungen an die Handlung): Das Spiel mit diesem grundlegende Unterschied zwischen der Handlungswelt vom Übungseffekt und unserem realen Universums ist das, was meiner Meinung nach gute Science Fiction ausmachen sollte. Sie soll uns erstaunen und zum Denken anregen, denn so lange wir uns Fragen können, ob das, was wir erleben, wirklich auf ewig so sein muss, so lange können wir auch noch die Kreativität für Veränderung aufbringen.

Und wie schön wäre dann eine Universalsprache, anhand derer wir uns unterhalten könnten? Es müssen ja nicht gleich tiefsinnige Fachsimpeleien sein — Kommunikation ist auf jeden Fall schon mal besser als sich auf die Fresse zu hauen, weil man sich nicht versteht.

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