“Leise rieselt der Schnee,

still und starr liegt der See.”

(Aus dem Lied Weihnachtsgruß von Eduard Ebel, 1895.)

Schnee im Sommer! Also, ich meine jetzt nicht Koks oder so, sondern echtes, gefrorenes Wasser, das vom Himmel fällt. Es schneit. Und zwar mit sturer Präzession wenige Wochen vor Ostern. Weiße Weihnacht? War gestern! Das ist doch sowas von 80ziger! Und wenn die versteckten Eier heutzutage gefunden werden sollen, dann sollte man in diesen feuchten Massen eher auf die braunen oder gefärbten setzen als auf die klassisch weißen! Times are changing, leb damit! Aber der Klimawandel ist nicht real. Nee, niemals nicht einmal! Wie kommt ihr denn auf sowas?

Jetzt mal im Ernst, kann sich noch jemand an blühende Ostern und weiße Weihnachten erinnern? Ich habe zwar ein dumpfes Gefühl in mir, dass es so rum sein sollte, aber wirklich erinnern, wann das das letzte Mal so war, kann ich mich nicht. Ich bin mal gespannt, ob sich mittelfristig das Wetter der katholischen Tradition beugt oder ob sich die kirchlichen Feiertage der Umwelt anpassen.

Es gibt aber auch noch eine dritte Möglichkeit: Wir passen unsere Erzählungen an. Dann kommt Santa halt in Bermuda-Shorts und Flip-Flops und der Hase passt mit seinem Fell eh viel besser in den Winter als in den milden Frühling. Der muss doch Schwitzen wie sonstwas, das Langohr, wenn Frühling wäre!