Stoned Golem

*-* ... und wir wissen, dass es keine Wunder gibt ... *-*

Keine Bild in Meinen Briefkasten!

Das BILD-Blättchen (ich möchte dieses Druckerzeugnis auf keinen Fall “Zeitung” nennen!) feiert demnächst den 60. Geburtstag. Diesen will der Springer-Verlag so richtig feiern. Und weil die Springer-Leute uns so ganz dolle lieb haben, sollen wir am 23.6.2012 alle ein Gratis-BILD-Blättchen in den Briefkasten bekommen. Kein Wunder, dass die Anzeigenpreise für diese spezielle Ausgabe exorbitant sind und die Werbeeinnahme den Verkaufsverlust sicherlich überkompensieren werden — für Springer natürlich, nicht jedoch für den kleinen Kiosk an der Ecke, der an diesem Tage kein einziges BILD-Blättchen verhökern wird.

Aber nicht mit Kommander! Die netten Menschen von Compact haben eine Aktion gestartet (hier die 5-Minuten-Info), mit der man schon im Vorfeld der Zustellung widersprechen kann. Bisher haben über 200.000 Menschen sich gegen die Zustellung der BILD am 23.6. gewährt — aber da geht doch noch was, oder?

Also, macht mit, zeigt Springer die Zähne und bleibt BILD-frei, den BILD bildet keine Meinung sondern Vorurteile!

Buchtipp: Volker Grassmuck - Freie Software

Heute gibt es einen Buchtipp von mir: Volker Grassmucks “Freie Software. Zwischen Privat- und Gemeineigentum”. Die Version, die ich hier vorstellen möchte, stammt aus dem Jahr 2004, liegt in der 2. überarbeiteten Auflage vor und lässt sich als Lizenzausgabe bei der Bundeszentrale für politische Bildung bestellen. Gleichwohl lässt sich das Buch unter einer Creative Commons Lizenz (cc by-sa 2.0 – vollständiger Lizenztext ist über den Link einsehbar) als PDF-Datei downloaden. Aber genug zum Distributionsweg, kommen wir (grob) zum Inhalt.

Wirklich spannend an dem Buch ist der Aufbau, denn obwohl es den Titel “Freie Software” trägt wird dieses Versprechen erst ab Mitte des Buches eingelöst. Vorher — und in diesem Punkt ist es wirklich einzigartig — beschreibt es ausführlich die rechtlichen Umstände von Urheberrecht, Lizenzverträgen, Rechteverwaltung sowie digitaler Allmende (ähnlich der public domain in den USA). Die Abschnitte sind wirklich sehr geeignet um sich einen ersten Überblick über die Hintergründe der meisten Diskussionen über Urheberrecht und Urheberrechtsverletzungen zu verschaffen. Damit sind sie jedem und jeder wärmstes ans Herz gelegt, der oder die sich in diese Themenkomplexe einarbeiten will.

Auch die Beiträge zum Thema Freie Software sind lesenswert und bieten einen guten Überblick über die Geschichte der Bewegung, die politischen Intentionen, die wichtigsten Akteure und ihre Ziele. Die Lizenz des Buches ist ein weiterer Grund sein es zu Lesen, da es unentgeltlich für alle zur Verfügung steht. Die einzige Währung, die das Buch verlangt, ist das Interesse, welches benötigt wird, es von Anfang bis Ende zu lesen.

Und hier liegt der einzige Kritikpunkt an dem Werk: Besonders zu Beginn merkt man dem Autoren seine soziologisch-akademische Tradition an: Sperrige Sätze und eine Akkumulation von Fremdwörtern trüben den Einstieg ins Werk — wer diese Hürde aber meistert, wird von dieser Qual bald verschont und mit einem lesbaren und interessanten Werk belohnt, welches die Allgemeinbildung des Lesers oder der Leserin durchaus bereichern kann.

Happy Reading…

Plagiate Und Kein Ende…

Was hat da unser lieber KT von und zu Gutenberg nur losgetreten? In der Folgezeit nach seiner Plagiatsaffaire verloren mehrere Betrüger dank der akribischen Arbeit unzähliger Menschen ihren ermogelten Doktortitel, unter ihnen Silvana Koch-Mehrin sowie die Stoibertochter Veronica Saß. Darüber hinaus belegt der Fall Florian Graf — ich berichtete — eindeutig, dass wohl noch einige Überraschungen auf uns zukommen könnten.

Was Wunder also, dass der nächste Plagiatsverdacht nicht lange auf sich warten ließ. Diesmal im Rampenlicht: Annette Schavan, einigen Lesern und Leserinnen vielleicht als Bundesministerin für Bildung und Forschung der Bundesrepublik Deutschland bekannt. Pikante Sache also, auch wenn die Plagiatsstellen nicht das Ausmaß KTs annehmen.

Wer sich dafür interessiert, kann hier noch ein wenig mehr zum Lesen finden:

Ach, was liebe ich Online-Zeitungen ;)

Drei Kleine, Animierte Filmchen

[begin: Werbung]Da im aktuellen Humble Bundle ein lecker Filmchen enthalten ist, kam mir die Idee zu diesem Post. Und wer Kooky im Bundle sehen möchte, der oder die sollte sich sputen: Das Angebot besteht nur noch für knapp 11 Stunden.[end: Werbung]

Der Kurzfilm kommt heutzutage leider viel zu kurz. Wenn mir jemand erzählt, dass es früher immer einen Kurzfilm — vielleicht sogar anstatt Werbung (!) — vor dem Hauptfilm gab, frage ich mich, warum das heute nicht mehr so ist. Oder warum es in meiner Jugend nicht so war, denn von Pixar-Filmen einmal abgesehen habe ich, glaube ich zumindest, noch nie einen Kurzfilm im Kino gesehen.

Dies ist sehr bedauerlich, denn es ist eine echt Kunst eine fesselnde Geschichte in weniger als 10 Minuten zu erzählen. Wer diese Aussage nicht glaubt, sollte sich mal dieser Aufgabe stellen :)

Andrey Shushjov hat sich daran versucht und mit “Invention of Love” aus dem Jahre 2010 eine sehr schöne Lösung des Problems präsentiert. Diese “love story from the world of gears and bolts” besitzt eine rührende Geschichte und eine orginelle Optik im “Scherenschnitt” Stil. Ein schöner, poetischer Animationsfilm mit klasse Musikuntermalung. “Invention of Love” ist eine kleine, melancholische Perle zum träumen. Aber macht euch selbst ein Bild auf youtube davon:

http://www.youtube.com/watch?v=PTdzCAGH3lU

Der zweite Film ist künstlerisch “weniger wertvoll”, also nicht so anspruchsvoll, aber dafür umso komischer. Eine klassische Slapstick-Animation (Slapimation? Kann mensch das so sagen?) über eine Fliege, dies es nicht lassen kann, einen indischen Gott zu nerven. Gut für die Lachmuskeln. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass der Film nicht von Pixar ist, so will ich ihn euch doch nicht vorenthalten:

httpv://www.youtube.com/watch?v=93xY06Sh7FE&feature=related

Der letzte Film in diesem kleinen Rundumschlag stammt aus dem Jahre 2005, ist Till Nowak inszeniert und trägt den Namen “Delivery”. Dieser Kurzfilm ist eine Mischung aus Endzeit, industrielle Revolution und Umweltschutz. Ich kenne den Film schon seit einer gefühlten Ewigkeit — obwohl es nur maximal 7 Jahre sein können — und halte ihn für einen Klassiker des Genres. Hier ist also eure Lieferung:

http://www.youtube.com/watch?v=YwARqfeROpQ&feature=player_embedded

Alle Filme haben gemeinsam, dass kein Wort gesprochen wird. Was lernen wir also daraus: Schon vor dem Oskar(stumm)filmchen “The Artist” konnten kreative Menschen Geschichten ohne Worte erzählen.

Doktorenklau Die Zweite

Schon vor einigen Tagen habe ich den Fall des Berliner Fraktionschefs der CDU im Abgeordnetenhaus angesprochen. Der Mann heißt Florian Graf — um auch mal endlich den Namen zu nennen — und in seinem Fall ist eingetreten, was ich im ersten Beitrag schon befürchtet habe.

Ich kann es nur ein weiteres Mal betonen: Die CDU ist die Partei, die höhere Strafen bei Urheberrechtsverletzungen fördert — zumindest solange die Sanktionen nur die aus ihrer Sicht ohnehin verkommende Jugend treffen. Langsam lässt sich auch die Sicht der CDU auf das Thema “Raubkopieren” erkennen: Wegnehmen, also “Raubkopieren”, kann man nur bei den Majors aus Film, Musik, Buchwesen und was es da sonst noch gibt, aber wohl nicht bei den Menschen, die ihr Geld mit ehrlicher wissenschaftlicher Arbeit verdienen. Wenn man bei denen abschreibt, bekommt der Plagiator noch ne goldene Plakette und eine bessere Anstellung als der prekär beschäftigte, wissenschaftliche Mitarbeiter, der die ursprüngliche Arbeit verfasst und damit wirkliche Arbeit geleistet hat.

Da sagt noch mal einer, Erfolg hätte irgendetwas mit Leistung zu tun…

Two Days Left: The Humble Botanicula Bundle

Auch wenn die meisten es schon kennen, hier nochmal ein Hinweis: Das Humble Botanicula Bundle inklusive dem großartigen Animationsfilm Kooky ist nur noch für knapp zwei Tage zu haben. Also schnell bestellen unter www.humblebundle.com.

Hier nochmal die Zusammenfassung der Features:

  • Kein DRM-Schrott

  • Zahl soviel du willst

  • Cross-Plattform (MS Windows, MacOS, GNU/Linux)

  • hilft einen Baum zu retten

Wem von dieser Aufzählung noch nicht überzeugt ist, der oder die möge sich bitte folgendes Video zu Gemüte führen:

Da bleibt dann nur noch ein zu sagen: Happy Gaming :)

Wenn Die CDU Den Doktor Klaut…

Dies ist einer der Artikel bei dem ich nicht weis, ob ich lachen oder weinen soll angesichts der Dummheit, die einem denkenden Wesen beim Lesen ins Auge springt. Da begeht jemand von der CDU Betrug indem er für seine Dissertation abschreibt, erschleicht sich damit einen Doktortitel, was in diesem Land illegal ist und einen Straftatbestand darstellt, und wenn er erwischt wird darf er seinen Job behalten. Weil er — und dies setzt dem ganzen die Krone auf auf — nachdem er überführt wurde die Wahrheit nicht abstreitet. Genial. Damit verdient er doch noch eine zweite Chance, er war doch einsichtig!

Man bedenke, in diesem Land bekommt man schon eine saftige Abmahnung, wenn mensch auf einem Blog gedankenlos ein Bild einsetzt, für das man keine Rechte hat. Oder das geschützte Bildchen als Avatar benutzt. Hier zeigt sich doch eindeutig: Die, die am Lautesten nach einem schärferen Urheberrecht schreien sind auch die ersten, die es mit Fußen treten werden. Weil sie, im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung, mit dieser Augenwischerei keine Strafe zu befürchten haben.

Da fragt man sich doch nur bange, wann die CSU dem Gutti vergeben wird und das Volk im zum Monarchen auf Lebenszeit erhebt… Blender haben es in diesem Land schon immer weiter gebracht als Menschen, die was auf dem Kasten hatten.

Whedons Ausflug Ins Marvel-Universum

“Iron Man” Tony Stark verschönert die Skyline von New York mit einem gigantischen, stählernen Penisersatz, der seinen Namen trägt; die “schwarze Witwe” Natasha Romanoff verhandelt nicht nur mit russischen Diktatoren sondern auch mit widerspenstigen Nicht-Vielleicht-Oder-Doch-Teammitgliedern; Hawkeye braucht eine neurale Kalibrierung, um wieder ordentlich sehen zu können; Captain America findet “Stars and Stripes” ein wenig altmodisch; der Halbgott “Thor” verpasst die erste Hälfte des Films; Hulk haut gewaltig auf einen Gott  drauf und Nick Fury verarscht sie alle – Joss Whedon lässt die Avengers los und legt dabei Manhatten in Schutt und Asche.

Wie zu erwarten war schlagen die Rettertruppe voll durch: Whedon ist erneut ein höchst unterhaltsamer Actionfilm gelungen, der um Länger besser ist als die eher enttäuschenden “Thor” und “Captain America” Verfilmungen. Diese beiden Filme taugen wirklich nur als Vorgeschichte für Avengers, der in 3D so richtig fahrt gewinnt, ohne Langeweile aufkommen zu lassen.

Die übertriebene Theatralik und Komik Whedons retten The Avengers davor ein kunterbunter, kindlich-infantiler Weltenretterfilm im Stile eines Batman Forever o.ä. zu werden. Wie beispielsweise bei Dr. Horrible lässt The Avengers Raum für herzhafte Lacher als auch für Trauer — denn auch wenn der “two-legged Spoiler” Sean Bean nicht mitspielt, so stirbt hier dennoch eine Person, der man dies nicht gewünscht hätte. Diese Todesszene reizt zwar nicht unbedingt die Tränendrüse (das ist ja hier schließlich auch nicht Titanic), aber traurig ist es dennoch.

Die Gratwanderung zwischen “Mega-Bada-Boom”, megalomanischer Heldeninszenierung und einem Emmerischen Zerstörungsdrang wird durch viel Liebe zum Detail und einer Extraportion Selbstironie zusammengehalten: Zu keinem Zeitpunkt könnte der Zuschauer auf die Idee kommen, das irgendwer das, was auf der Leinwand gezeigt wird, für bare Münze oder gar Realität nehmen könnte. The Avengers ist nicht mehr und nicht weniger als eine sehr sehenswerte Comicverfilmung — wenn auch eine rein unterhaltende und ohne großen Anspruch. Aber wer erwartet schon ernsthafte, philosophische Ergüsse aus dem Hause Marvel? Siehste.

Besonders bemerkenswert fand ich Mark Ruffalo als Bruce Banner. Da ich bekennender Edward-Norton-in-der-Rolle-des-Hulk-Fan bin — ich stand schon immer auf die schmächtige Nerd-Version von Banner, auch in den Comics — war ich nach den Trailern eher skeptisch ob ich die “kräftigere” Bannerversion würde akzeptieren können. Nach dem Film muss ich aber sagen: Doch, der Junge passt. Und endlich hat das CGI-Team es auch mal geschafft, die Gesichtszüge des Schauspielers auf das “Monster” zu übertragen. Wurde auch mal Zeit.

Netter Nebeneffekt: Es ist schon verdammt lange her, dass ich in einer so vollen Kinovorstellung wie der gestrigen war. Mindestens ¾ der Plätze waren besetzt — Nachmittags um 15 Uhr. Womit mal wieder bewiesen wäre, dass Qualität die Menschen ins Kino bringt und nicht liebloser Müll.

Wenn Das Funkloch Dich Frisst…

Eigentlich wollte ich den Post übers Grillen schon gestern veröffentlichen. Ich hatte ihn auch schon geschrieben — mit der offiziellen Blogger-App für Android. Das Ergebnis: Ging nicht, Daten futsch. Und nicht nur das! Die App saugte darüber hinaus noch meinen Akku leer wie ein ausgehungerter Vampir. Auf der letzten Brennstoffreserve hat mein Motorola aber Tapfer bis zum Ladegerät noch ausgehalten. Respekt.

Das Resultat des Tages: Die App ist scheiße. Ne andere habe ich nicht gefunden. Also wird nur noch via Schleppi oder vom stationären Rechner aus geblogt. Vorerst. Auch wenn ich die Idee, Bilder direkt von Unterwegs zu versenden, durchaus reizvoll finde.

Also: Falls jemand da draußen eine brauchbare Android-App für Blogger — der Dienst, nicht der Mensch, der die Artikel tippt — kennt, so möge er oder sie doch bitte die Weisheit mit mir teilen. Danke :)

Der Sommer Kommt Endlich Auch in Braunschweig An

Er kam zwar nicht unerwartet, dafür aber plötzlich: War das Wetter am Freitag zwar warm, aber bewölkt, so schlug gestern der Sommer mit seiner ganzen Pracht zu buche: Strahlend blauer Himmel und Temperaturen, die T-Shirt und Shorts anstatt Pullover und Thermounterhosen erfordern. Und wie kann mensch es diesem Wetter am besten danken? Richtig, mit kühlem Bier und heißen Kohlen, auf denen man sich lecker Zeux zum Grillen draufhaut. Himmlisch!

Für alle, die nicht hier waren oder sich an den schönen Tag noch einmal erinnern wollen hänge ich ein paar Beweisfotos an.

Schon toll, wenn die Sonne derart brennt, dass man übergangslos zum Sonnenschutz greifen muss, weil man sonst —  bleich wie wir alle nunmal sind — schnell zum Krebs mutieren würde.

Der strahlend blaue Himmel über Braunschweig. So tief und schön, wie er sich lange nicht mehr gezeigt hat.

Ein Teil unseres Essens: Lecker vegetarische Spieße! Die zweite Portion (nicht auf dem Bild) werden wir heute auf den Grill hauen, auch wenn das Wetter nicht ganz so bezaubernd ist wie gestern.

Sogar den Pflanzen gefällt das Wetter so gut, dass sie austreiben und uns mit den Farben ihrer Blüten erfreuen.

Ach, was freue ich mich dieses Jahr auf dem Sommer. Hoffentlich bleibt er dieses Jahr ein wenig länger.