Stoned Golem

*-* ... und wir wissen, dass es keine Wunder gibt ... *-*

Zensur, Kartell, eBooks Und Angebissene Früchte

Apple macht sich in meinen Augen schon seit längerer Zeit der Zensur schuldig, indem sie durch ihre de facto Monopolstellung auf die Inhalte Einfluss nehmen, die über iTunes vertrieben werden. Aus den unzähligen Beispielen sei an dieser Stelle nur kurz an “Bild”, “Stern” und “Focus” erinnert. Auf den ersten Blick mag dies nicht gravierend erscheinen geht es doch nur darum die ohnehin in Amiland verpönte “Frontal Nudity” zu unterbinden. Aber es geht um mehr und alleine die Dreistigkeit, dass sich der Vertriebskanal herausnimmt den Medien vorzuschreiben welche Inhalte sie zu bringen haben, ist kaum noch zu überbieten. Mensch muss lediglich den Gedanken zu Ende denken und wird erkennen, dass derartiges Gebären das Ende der Pressefreiheit wie wir sie kennen herbeiführen könnte. Was wäre beispielsweise wenn Apple verbieten würde positiv über nette Muslime zu berichten und Medien nur noch das Bild des bösen, terroristischen Islamisten zeichnen dürfen, wenn sie ihre Zeitung weiterhin in iTunes sehen wollen? Was mit nackten Mädchen anfängt kann sich leicht zur ideologischen Steuerung ausweiten! Und das sagt ich jetzt ohne die Bild in Schutz nehmen zu wollen…

Allerdings scheinen Kaufentscheidungen diesen Umstand allein nicht ändern zu können: Die Vormachtstellung Apples strahlt auch auf Android-Geräte: Der E-Kiosk-Betreiber Zinio, der anscheinend beide Handybetriebssysteme beliefert, verlangte ebenfalls die Zensur des schon erwähnten Focus-Titelbilds aus Angst für vor möglichen Beschwerden durch Apple. Dieser vorauseilende Gehorsam brachte also auch die Android-Nutzer in den “Genuss” der zensierten Ausgabe.

Den Gedanken, dass es ja nicht so schlimm werden wird, kann man getrost als naiv bezeichnen: Apple ist ein marktwirtschaftlich orientiertes Unternehmen, dass keine Skrupel hat seine Kunden über den Tisch zu ziehen. Ein ganz aktuelles Beispiel ist derzeit die Klage gegen Apple und einigen US-Verlagen wegen illegaler Kartellbildung im eBook-Bereich, durch das die Nutzer geschätzte 100 Millionen US-Dollar zuviel für die eBooks bezahlt haben (oder mit anderen Worten: Um die sie betrogen wurden). Ein Kartell dieser Art ist in dem Land der unbegrenzten Handelsfreiheit absolut verpönt, wird bestraft und das Urteil hat dennoch kaum folgen — zumindest nicht für den verurteilten Konzern. Für die Nutzer könnten aber sinkende eBook-Preise rausspringen.

Ich bin auf das Urteil gespannt und hoffe auf eine Signalwirkung auch für Europa. In unseren Gefilden hat der eBook-Markt in meinen Augen vor allem zwei Probleme:

  1. Digital Rights Managment (DRM). In allen Ausführungen und in allen Produkten ein echter pain in the ass.

  2. Die viel zu hohen Preise für eBooks. Die meisten Menschen sind nicht bereit für ein digitales Erzeugnis ebenso viel Geld auszugeben wie für ein gedrucktes Buch (zurecht, meiner Meinung nach). Und die Einsparungen, die derzeit mit dem eBooks (wenn überhaupt!) möglich sind, rechtfertigen noch nicht den recht hohen Anschaffungspreise für die Lesegeräte. Eine breite Preissenkungen könnte den Markt befeuern.

Immer Wieder Mittwochs…

Eine weitere Woche ist vergangen — und hier sind meine aktuellen Sportergebnisse:

Mi, 9. Mai 2012: 21,81 km Do, 10. Mai 2012: 22,02 km Fr, 11. Mai 2012: 23,4 km Sa, 12. Mai 2012: 0 km (Hamburg) So, 13. Mai 2012: 0 km (Hamburg) Mo, 14. Mai 2012: 0 km (Hamburg) Di, 15. Mai 2012: 20 km (*)

Daraus resultiert eine Gesamtwochenstrecke von 87,23 Kilometer. Im Monat summiert sich also meine gefahrene Strecke schon auf anschauliche 189,97 Kilometer auf.

Laut Google Maps wohnt meine Freundin derzeit 211 Kilometer von mir entfernt (zumindest, wenn mensch die A7 nimmt), es fehlen also nur noch etwas über 20 Kilometer und ich habe die Strecke mir erradelt. Spätestens dann sollte ich mir überlegen in welche Richtung ich meine imaginierte Reise fortsetze. Vielleicht Berlin und dem Chackpoint Charlie wieder einen Besuch abstatten?

  • Irgendwie hat die Anzeige gestern gesponnen und meine Strecke nicht aufgezeichnet. Und weil Perry Rhodaen während des Fahrens auf dem Display lag hab ich es nicht bemerkt. Da ich aber etwas über eine Stunde unterwegs war (ich hab mir die Abfahrtzeit gemerkt) habe ich pauschale 20 Kilometer eingetragen, weil ich die mindestens in der Zeit geschafft habe.

DIAabend: Hamburg Harfengeburtstag

Um das Wochenende in einem Satz auszudrücken: Hamburg ist anstregend. Nicht zwangsläufig wegen der vielen Menschen, die da wohnen, oder der ständig pulsierenden Vergnügungsmeilen oder dem übervollem Hafengeburtstag oder den unzählbaren Sehenswürdigkeiten … i could go on …

Nein, was mich wirklich erledigte und auch der Grund war, weswegen ich gestern einfach nur in mein eigenes Bett zusammenbrach, waren die Nächte. Irgendwie schlief ich nicht gut und in Folge dessen recht wenig. Der Schlafmangel summierte sich auf und entlud sich schlagartig, als ich meines eigenen Bettes ansichtig wurde.

Aber genug gejammert. Kommen wir zu den Einblicken des Wochenendes.

Die folgenden Fotos sind in am 12. und 13. Mai 2012 entstanden, wobei ich bei ihrer folgenden Anordnung die zeitliche Reihenfolge außer acht lasse. Aus irgendeinem mir nicht mehr schlüssigen Grund sind wir ziemlich viel zu Fuß rumgekommen, weswegen sich als Einstieg in meine Bildergeschichte ein Weg geradezu anbietet. Diese Treppe lässt sich in Blankenese finden — hab ich mir als ahnungsloser Fremdstädter zumindest sagen lassen.

Von dort ging es an der Elbe entlang. Unser Weg führte uns durch ein ansehnliches und entspanntes Naherholungsgebiet (wenn man es so nennen möchte), von wo aus man einen herrlichen Ausblick genießen könnte. Zumindest, wenn mensch auf große Flugzeuge steht.

Schiffe waren übrigens eine ganze Menge auf der Elbe unterwegs. Dies soll typisch sein, wenn der Hamburger Hafen zur Feier einlädt. Hab ich mir sagen lassen!

Weiter ging es mit der Fähre. Abfahrt: Teufelsbrück.

Auf der Elbe gab es dann auch eine Menge zu sehen und zu fotografieren.

Sehr beeindruckend dabei: Auch wenn der Hafen in einem organisatorischen Ausnahmezustand und die Elbe alle Nase lang gesperrt ist: Im Hafen brennt noch nicht.

Es lässt sich auf dem Standbild nur schwer erkennen: Aber die Schiffe werden gerade gelöscht. Am Sonntag. Während des Hafengeburtstages. Mir keimt der Verdacht, dass die Redereien das Tourismusspektakel nicht unbedingt lieben.

Alle Redereien? Nein, ein kleine Gruppe von Kreuzfahrtanbietern machte sich den Hafengeburtstag als Werbefläche zur Nutze: Vor dem Altona Cruise Center lag eines der AIDA Schiffe.

Im Vergleich zur Queen Mary 2, die an diesem Wochenende auch in Hamburg ankerte, ist die AIDAblu ein niedliches kleines Schiffchen. Leider war es mir aber nicht möglich ein Foto zu machen, welches der beeindruckenden Größe der Königin gerecht werden würde, weswegen ich ganz darauf verzichte hier eines reinzustellen.

Bemerkenswert an der ganzen AIDA-Sache war: (Mindestens) Drei der Clubschiffe sollen in Hamburg gelegen haben, eines davon, die ADIAmar wurde mit großem Tamtam getauft. Ich habe zwei AIDAs gesehen, die blu und die sol, aber von der mar fand sich nicht die geringste Spur. Zumindest nicht an den Orten, die ich besuchte.

Anyway, also weiter den Richtung Hafen und Landungsbrücken. Die Elbe wird merklich voller.

So voll sogar, dass einige Schiffe wohl lieber abtauchen würden.

Vor den Landungsbrücken war es dann eben so dicht, wie die folgenden Bilder es erahnen lassen.

Kultiger Kommentar des Kapitäns unserer Fähre: “Wie Sie sehen ist an den Landungsbrücken alles dicht. Wir fahren weiter bis Sandtorhöft.” Freude bei den Passagieren, gab es so doch mehr Schiffe zu sehen. Aber nicht nur die!

Und so sah ich sie dann endlich: Hamburg schönste Bauruine (Zitat: Extra 3)!

Damit endet dann auch schon meine kleine Hafenrundfahrt. Aber zwei Bilder möchte ich euch nicht vorenthalten. 1. Für eine Hafenstadt hatte Hamburg erstaunlich viel Luftverkehr. Als Beweiß gibt es mal ein Bild mit der alten “Tante Ju”, die mensch ansonsten nur noch selten am Himmel sieht.

  1. Hier noch mal ein schöner Dreimaster, der sich irgendwie nicht in die Rundfahrterzählung einfügen wollte.

Fazit: Knapp 300 Fotos geschossen, einige waren gut genug um sie hier zu verwerten. Ich bin glücklich. Und endlich wieder fit :)

Funkstilles Wochenende

Ich muss meine Sachen packen. Es geht nach Hamburg, die Liebste besuchen und zusammen mit Freunden den Hafengeburtstag erleben! Die Sachen zum einpacken sind ausgewählt, der Akku der Kamera geladen und die Speicherkarte leer — ich werde auf jeden Fall ein paar Fotos mitbringen, damit dieses Blog nicht vollkommen zur Bleiwüste verkommt. Versprochen.

Und damit ich nicht zu sehr vermisst werde, hier noch ein paar Ohrwürmer, mit denen ich eh schon alle Leute nerve und die euch garantiert das Wochenende nicht mehr aus dem Ohr gehen werden.

Vier Männer. Eine Frau. Eine Gitarre. Ein wunderbarer Song. Fertig ist das Youtube-Phänomen des Frühjahrs. Vorhang auf für Walk off the Earth und ihre Version von Gotyes “Somebody I Used To Know”:

Auch sehr empfehlenswert, aber leider nicht bei youtube verfügbar, weil die GEMA schon die Hand drauf hat: “Little Boxes”, ein Walk off the Earth original.

Als nächstes hätte ich die Berliner Spaßband Hasenscheisse im Angebot, die sich vom lustigen Liedermaching auf keine-Ahnung-wie-ich-das-nennen-soll verlegt haben. Macht euch am besten selbst ein Bild dieses unbedingten Dings:

Und als letztes in dieser nicht wirklich sodzialdemokratischen Trias meine Lieblingsversion von Zazs Erfolgshit “Je veux”:

Also, ein schönes Wochenende euch allen und lasst es euch gut gehen!

Altes Und Neues Im Musikbiz…

Es gibt Posts, die drängen sich förmlich auf geschrieben zu werden. Dies ist so einer.

Heute morgen überraschte mich heise mit einer Meldung, die mich kurz zum Nachdenken brachte: MP3tunes ist pleite und gibt dem Musik-Major EMI die Schuld dafür, so die Synopse der Meldung. Gut, ich kenne und nutze MP3tunes nicht, aber ich las den Artikel dann doch durch. Offensichtlich ist/war es ein Dienst zum Streamen von Musik via Internet, wofür digitale Kopien der Werke natürlich von den Nutzern bzw. den Anbietern, die mit MP3tunes zusammenarbeiten, in die Cloud des Dienstes geladen werden mussten. Was heute bekannt anmutet — man denke nur an Amazon Cloud Drive — schien erstmalig von MP3tunes verwirklicht. Für die digitale Kopien wollte EMI von MP3tunes Geld haben (obwohl die Nutzer diese schon bezahlt hatten) und der Major verklagte das Internet-Start-Up. Den Prozess hat der Streaming Dienst zwar gewonnen (sehr zur Freude von Amazon, Google und anderen Anbietern eines ähnlichen Services), aber jetzt ist der Laden wegen der hohen Kosten zahlungsunfähig. Soviel zum Inhalt der eigentlichen Nachricht von Heise.

Nun vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht die Majors jammert hört, wie sehr sie das böse, böse Internet um ihre Einnahmen bringt und das man doch bitte Nutzer endlich wegsperren soll, damit die armen Firmen auch von ihrer Arbeit leben können — von den Sorgen der Künstler reden die Majors ja nie! Anyway, bemerkenswert fand ich folgenden Satz im Heiseartikel:

“EMI weiß, dass es für Startups schwierig ist, lange, teure juristische Kämpfe auszufechten”, schreibt Robertson [der Gründer von MP3tunes – Anmerkung von mir]. “Ihre Hoffnung ist, dass ein Startup das nicht finanzieren kann und sie automatisch gewinnen.”

Also, wenn Majors und allen voran EMI soviel Geld übrig haben anderen Menschen ihre Lebensgrundlage zu entziehen, weil sie junge Firmen in einen teuren Rechtsstreit verwickeln anstatt durch ein besseres Angebot beim Kunden zu landen, dann bekommen die Majors noch immer zu viel Geld! Darüber ist der Fall ein weiteres Beispiel dafür, dass wir dringend eine Reform des Verwertungs- und Urheberrechts brauchen — auch, damit die Künstler wieder von ihrer Arbeit leben können und nicht nur die Plattenbosse.

Und wie das Schicksal es so will erreicht mich via Google+ eine erfreuliche Nachricht von der Electronic Frontier Foundation, einer meiner liebsten Bürgerrechtsorganisationen: Es gibt jetzt das Indie Allstar Bundle, welches 10 Musikalben zu einem Bundle zusammenschnürt, die im MP3-Format in 320 kbps vorliegen und für die Interessenten soviel ausgeben, wie sie wollen. Zahlt mensch mehr als der Durchschnitt (derzeit bei knapp unter 8 US-Dollar) gibt es noch 5 EPs dazu soviel alle Alben zusätzlich im FLAC-Format zum Download. Gezahlt wird per Paypal. Das Angebot gibt es allerdings nur noch eine gute Woche zu kaufen!

Die stilistische Bandbreite der Alben ist groß und ich werde mich da noch durcharbeiten müssen, bevor ich näheres dazu schreiben kann. Zu jedem Album gibt es einen Probesong zum vorhören, so dass niemand die Katze im Sack kaufen muss. Mich haben derzeit vor allem die Rocker von Cosmonaut Day beeindruckt, die auch gerade beim Schreiben dieses Textes im Hintergrund laufen — und wohl auch einen weiten Teil meiner Masterarbeit begleiten werden, da der komplexe Rock ohne Text auskommt und die Nerven beim Arbeiten gut beruhigt.

Das Angebot ist nicht nur großes Kino sondern erinnert auch nicht von ungefähr an das Humble Bundle, die ähnliches für Computerspiele machen: Sogar die Aufteilung des Geldes kann man wie beim Humble Bundle selbst bestimmen: Wieviel sollen die Künstler bekommen, wieviel soll als Spende an die EFF gehen, was bekommen die Bundlermacher für die Bereitstellung der Website und des Traffics.

Bundles scheinen sich langsam als ein neuer Vertriebsweg zu etablieren nachdem die Independent Games damit gute Erfahrungen gemacht zu haben scheinen. Denn wie eine kurze Googlesuche verrät ist das Humble Bundle nicht das einzige seiner Art — aber das einzige, welches auf vollständige Plattformunabhänigkeit achtet, was für GNU/Linux-Nutzer wie mich von immenser Bedeutung ist. Bin mal gespannt ob sich dieses Modell hält und als zukunftstauglich etabliert. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall, da ich glaube, dass sowohl Konsumenten als auch Werkschaffende mit diesem Vertrieb mehr erreichen können als mit dem antiquierten Modell des Major-Vertriebes.

Ich hoffe, dass mit dieser Aktion genug Geld zusammenkommt um eine Fortführung zu erwägen. Und ich warte noch auf ein Bücherbundle ;)

Argument Des Tages (1)

Adobe, bekanntermaßen die Firma hinter Photoshop, hat heute — wahrscheinlich unfreiwillig — das beste Argument für Freie Software gebracht. Das Update ihrer Creative Suite, welches nach eigenen Aussagen gravierende Sicherheitsmängel schließt, ist ausschließlich als kostenpflichtiges Update erhältlich!

Versuchen wir dies mal mit einer Analogie auch Menschen zu erklären, die sich wenig mit Software, Recht und Internet beschäftigen. Erinnert sich noch jemand an Toyota und die Probleme, die sie in Amerika wegen verkeilten Gaspedalen hatten? Als diese Mängel öffentlich bekannt wurden verlor Toyota massiv an Ansehen.

So wie die Bremsen in den Toyotas defekt waren ist Adobes Software fehlerhaft: Die Sicherheitslücken erlauben Malware ungehindert das System zu kontaminieren, was erheblichen Schaden nach sich ziehen kann. Toyota musste damals Ersatz leisten, da ihr Produkt die versprochene Sicherheit nicht einhielt. Adobe sagt jetzt seinen (zahlenden!) Kunden: Bezahlt, wenn ihr wollt das unsere Fehler behoben werden und unsere Software euer System nicht länger gefährdet. Und da Bugs, Sicherheitslücken und Programmierfehler nicht auf Bäumen wachsen kann man auch davon ausgehen, dass die Fehler schon bei Auslieferung vorlagen.

Eigentlich schade, dass Toyota damals nicht genauso dreist war. Den Streit hätte ich mir gerne angesehen. Zu gerne hätte ich auch folgenden Satz gehört: “Schön, dass Sie mit Toyota fahren. Wenn Sie auch lebend ans Ziel kommen möchten, dann kaufen Sie bitte jetzt unser neustes Modell. Jetzt auch mit funktionierendem Gaspedal.”

Merke: Mit Freier Software wäre das nicht passiert — und die Fehler wären sicherlich schon viel früher gefunden und behoben wurden.

Mittwoch Wird Sporttag!

Der Mensch ist ein Faultier und wird von einem inneren Schweinehund gequält, der mich faul und fett und träge werden lässt. Aber damit ist es jetzt vorbei! Ich habe den Mittwoch zu meinem Sporttag auserkoren!

Dies heißt nicht, dass ich nur an diesem Tag Sport treibe, sondern dass ich am Mittwoch meine Erfolge oder Misserfolge an dieser Stelle bekannt gebe. Dieser Wochentag eignet sich auch besonders, weil ich Mittwochs eigentlich immer zu Hause bin und Zeit habe, diesen Papierkram zu erledigen.

Mein Sportkonzept ist schnell erklärt: 60 Minuten Heimtrainer (Fahrrad) pro Tag vor’m Frühstück. Dann bin ich wach und habe den Sportteil für den Rest des Tages abgehakt — und somit kann nichts mehr dazwischen kommen, was mich vom Sport abhalten könnte. In der Stunde schaffe ich ungefähr 20-21 Kilometer, so dass mensch an meiner Distanz gut abschätzen kann, ob ich meine Zeit eingehalten habe oder doch vorher eingeknickt bin.

Mein Wochenziel liegt bei mindestens 80 Kilometern, also 4 Mal Sport in der Woche oder mehr. Mehr als vier Mal verbindlich festzuhalten ist dumm, wenn mensch eine Fernbeziehung führt und im schlimmsten Fall an drei Tagen keinen Zugriff auf den Heimtrainer hat.

Aber genug erklärt, hier die Zahlen für den Zeitraum 2.5.2012 bis 8.5.2012:

  • 2.5.2012: 18,7 km

  • 3.5.2012: –

  • 4.5.2012: 20,26 km

  • 5.5.2012: 22,1 km

  • 6.5.2012: –

  • 7.5.2012: 20.64 km

  • 8.5.2012: 21,04 km

Macht laut LibreOffice Calc eine Gesamtstrecke von 102,74 Kilometern. Oder anders ausgedrückt: Ich stecke gerade auf halbem Weg nach Hamburg (von Braunschweig aus), werde also rein durch Muskelkraft hoffentlich nächste Woche bei meiner Freundin ankommen. Wie die imaginäre Reise von dort aus weitergeht, entscheide ich dann.

Ich hab mich entschieden meine Fortschritte öffentlich zu machen um daraus die Motivation zu ziehen am Ball zu bleiben. Auch hoffe ich angemault zu werden, wenn mein Elan doch mal nachlassen sollte. Aufbauende Worte können aber hin und wieder auch nicht schaden.

Dann also bis zum nächsten Sporttag.

Fail: Die CSU Und “Steinzeitliches Religionsverständnis”

Ich müsste es besser wissen, aber ich habe es wieder getan: Es ist nicht ratsam die Nachrichten zu verfolgen, wenn mensch am frühstücken ist. Beim Lesen der Süddeutschen Online hätte ich mich beinahe an meinem (krümligen) Dinkelbrot verschluckt. Hans-Peter Uhl (CSU) meinte in der aktuellen Salafisten-Debatte allen Ernstes, “Deutschland müsse sich “mit allen Mitteln gegen den Import eines steinzeitlichen Religionsverständnisses wehren”.“ (Zitat: Süddeutsche Online).

Okay, dann fangen wir doch mal mit den Katholiken an und mit ihrem Kondomverbot in Afrika, ihrer Stellung zur Abtreibung, ihrer Meinung zur Scheidung, ihrer Einstellungen zu Kindesmissbrauch … die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Modern ist was anderes.

Wer im Glaushaus sitzt sollte nicht auch noch auf den Haufen Scheiße scheißen. Es könnte jemand beobachten.

Hilfestellung Für Angehende Freischwimmer

Wer — wie ich — neu auf Google Plus ist und aus dem deutschsprachigen Raum kommt, der oder die sollte mal einen Blick auf das Buch “Plus Eins. Das Google+ für Jedermann” riskieren (auch wenn es nicht gegendert ist, aber das ist eine andere Sache, die ich an anderer Stelle thematisieren werde und möchte). Das Buch ist von Philipp Steuer geschrieben, ist gestern veröffentlicht wurden, liegt als kostenfreies PDF vor und ist mit 80 Seiten auch nicht sonderlich lang.

Was mir aber sofort auffällt: Lustiger Weise wird nichts zur Lizenzierung des Buches gesagt; es ist lediglich bekannt, dass es kostenlos als Download verfügbar ist. Um eine Software-Analogie zu bedienen: Das Buch scheint copyrightgeschützte Freeware zu sein, keine Freie Software im Sinne der GPL- oder einer BSD-Lizenz.

Wenn es gut ist — oder wenn es besonders schlecht sein sollte evilgrin — dann schreibe ich demnächst eine Rezension dazu.

Prokrastinieren (1)

Prokrastination. Was wie ein unanständiges Fremdwort für sexuellen Verkehr klingt bedeutet nichts anderes als “aufschieben, vertagen”. Wer prokrastiniert schiebt eine wichtige, aber langwierige Aufgabe auf die lange Bank und wendet sich statt dessen einer kurzweiligen, schneller erfolgversprechenden Tätigkeit zu.

Prokrastination ist keine neue “Trendsportart”:  es haben sich vielleicht die Ausdrucksformen geändert, nicht aber die Tätigkeit an sich. Beispiel gefällig? Ungezählte Generationen von Studierenden berichten seit Äonen, dass ihre Wohnungen nie sauberer waren als zur Zeit ihrer Abschlussarbeiten: Wird wichtiger Arbeit aus dem Weg gegangen werden plötzlich auch unliebsame Aufgaben attraktiv.

Nun, die Zeiten haben sich geändert und Aufräumen steht wohl nicht mehr ganz oben auf der Liste der liebsten Prokrastinationstätigkeiten. Ich wage mal die Prognose, dass die allgegenwärtigen Social Medias den ersten Platz einnehmen, dicht gefolgt von Flash-Spielchen.

Und genau so eins möchte ich euch heute empfehlen falls auch ihr eine Aufgaben bearbeiten müsst, die auch morgen (noch) erledigt werden könnte/sollte/müsste. Das Spiel heißt Burrito Bison Revange, stammt von A10 Games und ist jetzt (leider) auch mit Langzeitmotivation, da es einige Tage dauern kann, bis man seinen Stier vollkommen ausgebaut hat — zumindest solange man den inneren Schweinehund kontrollieren kann und nur ein, zwei Sprünge pro Pause unternimmt.

Das Spiel ist so simple wie blöd: Nachdem Burrito Bison im ersten Teil dem Candyland entkam stellte dieser fest, dass er seine Brieftasche verloren hat. Also steigt er zurück in den Ring, lässt sich erneut abfeuern und zermatscht mehr und mehr Gummibärchen für Geld. Mit diesem steten Einkommen kauft er sich bessere Ausrüstung, die ihm eine längere Reisezeit ermöglichen, die benötigt wird, mehr Bärchis zu zerquetschen und mehr Geld einzunehmen. Aber im Endeffekt geht es nur darum, die beste Ausrüstung zu besitzen und den weitesten Sprung zu schaffen. Simpel, aber effektiv und spaßig.

Hier noch ein kleines Video, dass mehr sagt als tausend Worte:

Der Dank für’s Finden dieses kurzweiligen Spielchens geht übrigens an meine Liebste.

Happy Gaming!