Stoned Golem

*-* ... und wir wissen, dass es keine Wunder gibt ... *-*

Das Neue Leistungsschutzrecht. Oder: Wie Mit Gewalt Eine Zwei-Klassen-Informationsgesellschaft Geschaffen Wird

Vielleicht ist es der geneigten Leserin oder dem geneigtem Leser aufgefallen: In der aktuellen Diskussion um das geleakte Gesetz zum Leistungsschutzrecht (LSR) bleibe ich, zumindest hier im Blog, erstaunlich ruhig. Dies nicht daran, dass ich nicht dazu zu sagen hätte. Bei Weitem nicht! Ich lass nur meinen Unmut darüber auf flüchtigeren Medien wie Google+ aus. Dort mache ich auch noch etwas, dass ich in der Zwischenzeit auf meinem Blog aufgegeben habe: Auf Zeitungen verlinken und folgenden Text als Postskriptum anhängen:

Sehr geehrte [hier Zeitung einfügen] und sehr [hier Verlag einfügen, soweit bekannt],

dies ist der letze Link, den ich für Sie setze, weil der Artikelname in der URL enthalten ist. Nach der Vorlage zum geplanten Leistungsschutzrecht würde ich als Privatperson künftig Geld Ihnen zahlen müssen, wenn ich diese Art der Werbung fortsetzen würde, die nur und ausschließlich Ihnen dient und Ihre Bekanntheit steigert. Das sind weder Sie noch irgendeine andere Zeitung oder ein anderes Verlagshaus mir wert, weswegen ich derartiges (Mit-)Teilen in Zukunft einfach gänzlich unterlassen werde, solange Verlage am Leistungsschutzrecht festhalten.

Mit freundlichen Grüßen,

Florian Schulze, Braunschweig

Ich geb ja zu, es ist schon irgendwie kindisch, aber ich weiß mir gerade auch nicht besser zu helfen, wenn ich ehrlich bin. Im Gegensatz zu Jörg Kantel, dem Schockwellenreiter, sehe ich mich nicht nur als klassischen Copy-and-Paste-Blogger, auch wenn ich bisher an den Presseschauen immer meinen Spaß hatte; seinem Boykott auf Verlage zu verlinken schließe ich mich dennoch an. Dieses Statement meinerseits kann man seit dem Umzug des Blogges deutlich sehen sofern darauf aufmerksam gemacht wurde, obwohl es — ich geb es ja zu — nicht direkt ins Auge springt.

Für den Fall, dass sich jemand noch nicht mit dem geplanten Leistungsschutzrecht befasst haben sollte, bietet iRights.info eine gute schöne Einschätzung der Auswirkungen dieses gesetzlichen Unsinns an, der uns alle zu Melkkühe für Verlage machen wird.

Menschen, für die Meinungs- und Informationsfreiheit mehr sind als leere Worthülsen, laufen dagegen Sturm. Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig und bunt. Nehmen wir also erstmal mich als Beispiel. Eine kleine Aufzählung.

  1. Ich vermeide von jetzt an Links auf Zeitungen und Artikel solange bis Verlage von diesem Irrsinn Abstand nehmen und das Gesetz vom Tisch ist.

  2. Da ich jetzt WordPress nutze konnte ich dieses schöne, kleine Plugin installieren, welches hoffentlich alle Links auf Artikel, die aus der Zeit vor dem LSR stammen, unterbinden und auf diese Seite weiterleiten wird. Sagt mir bitte bescheid, falls das PlugIn seinen Dienst nicht ordnungsgemäß versehen sollte.

  3. Alle Posts auf Stoned Golem werden als URL stonedgolem.de/?p=[Zahl] haben. Wieso, siehe unten.

  4. Ab sofort werden alle Posts, die sich auf das LSR beziehen, an den Zensurpranger gestellt. Wieso, erkläre ich unten.

  5. Ich betreibe weiterhin aktiv Meinung gegen diesen Schwachsinn.

Es mag nicht viel sein, und es ist derzeit auch nicht viel, aber wenigstens das kann ich leisten und deswegen leiste ich auch meinen kleinen Beitrag. Deswegen werde ich künftig ein wenig mehr Augenmerk auf eigene Inhalte und Rezensionen lege.

Warum also “Zensurpranger”? Das Leistungsschutzrecht soll die Leistung (welche denn? Tinte auf’s Papier zu bringen oder Pixel in einer lesbaren Form anzuordnen?) der Verleger schützen. Nicht der Urheber, denn die haben davon nichts! Wie im verlinkten Beitrag von iRights dargestellt wird, soll das Zitatrecht davon zwar unberührt bleibe, andererseits soll schon jede noch so kleine Übernahme lizenzpflichtig werden. Widersprüche wie dieser spannen ein willkürlichen Rahmen auf, der viele Blogger mit Abmahnungen konfrontieren wird. So ist es durchaus wahrscheinlich, dass “kleinste Übernahmen” auch schon bestehen, wenn auf URLs verlinkt werden, die den Artikeltitel beinhalten. Tja, und diese Art von Links findet man sehr, sehr häufig. Das LSR war auch der Grund, warum ich die WordPress-Standardeinstellung zur URL-Generierung beibehalten habe, auch wenn Zahlen nicht so schön sind wie der direkte Bezug zum Inhalt.

Darüber hinaus ist “kleinste Übernahmen” so schwammig, dass niemand mehr effektiv über Nachrichten berichten darf, weil vielleicht schon die Kombination “In Braunschweig findet heute ein…” lizenziert werden müsste, weil diese “kleine Übernahme” eventuell schon in einem Verlag abgedruckt wurde. Damit werden tagesaktuelle Themen zum reinen Konsumgut und fallen in die Hoheitsgewalt der Verlage, die sich damit eine goldene Nase verdienen. Zensur muss eben nicht nur die totale Unterdrückung bedeutet; in vielen Fällen reicht schon ein Veröffentlichungsmonopol aus, damit das Label “Zensur” angebracht ist. Denn wer die alleinige und unangefochtene Publikationshoheit inne hat, der macht auch Meinungen und bildet diese im wesentlichen Maße. Abweichler dürfen dann nicht mal diese Monopolmeinung kritisieren — es sei denn, sie lizenzieren sich die Stelle zuvor, auf die sie sich beziehen möchte. Und das klingt doch irgendwie widersinnig, oder?

Die URL Klausel sowie die schwammige Definition von “gewerblich” (sowohl eine Werbeeinblendung als auch die Einbindung eines flattr-Buttons sollen eine Website kommerziell werden lassen) führen dazu, dass effektiv für ein Jahr nicht über den Inhalt von Meldungen gesprochen werden kann/darf. Damit wird eine Zwei-Klassen-Informationsgesellschaft geschaffen, die ich zumindest als nicht tragbar empfinde. Kennt jemand den Spruch: “If it’s news, the news will find me?” Mit dem LSR hätte sich eine solche Einstellung dann erledigt. Der einfließende Newsstream wird versiegen und einige interessante, aber nicht wirklich weltbewegende Themen werden nicht mehr wahrgenommen, wenn die Möglichkeit zum Teilen flöten geht. Die Informationsgesellschaft wird sich aufteilen in jene, die weiterhin informiert sein möchten  und selbstständig auf die Suche nach Neuigkeiten gehen. Und jene, die sich weiterhin nur bei Facebook und Co. rumtreiben, sich dann vielleicht nach einer Woche wundern werden, ob die Welt außerhalb zu existieren aufgehört hat — und es dann dabei bewenden lassen.

Es ist doch jetzt schon abzusehen, dass sich die Politik- und Weltverdrossenheit mit einem derartigen Nonsense noch weiter vertiefen wird, nur weil einige Menschen den Beruf, dem sie seit Jahren nachgehen, nicht mehr ausüben können, weil kein Bedarf daran mehr existiert. Aber das ist doch normal. Schlecker-KassiererInnen arbeiten auch nicht mehr für diese Drogerie, weil der Arbeitgeber nicht mehr da ist. Schuhmacher wurden auch von den Billigschuhfabriken und ihren nähenden Kinderhänden fast vollständig verdrängt. Selbiges gilt für Schneider, oder kennt ihr noch einen? Die Liste von Berufen, deren Zeit abgelaufen ist, lässt sich beliebig fortführen. Und wenn sich auf dieser Liste bald Verleger finden, dann ist das halt so. Andere Menschen sind auch nicht vor diesem Schicksal gefreit. Oder um es mit Rösler zu sagen: “Es liegt jetzt an euch, dass ihr auf dem Arbeitsmarkt sinnvoll verwertet werdet.”

Folgendes Bild der digitalen Gesellschaft beschreibt die orwellsche Stimmung, die mich beim Thema LSR befällt, jedenfalls ziemlich genau.

Ihr merkt schon, ich reg’ mich wieder auf und deswegen lass ich es dabei bewenden. Vorerst.

Der Erste Spam!

Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber ich freue mich dennoch, meinen ersten Spam-Kommentar erhalten zu haben. Dieser hat laut IP seinen Ursprung im brasilianischen IP-Bereich, wurde auf der Seite meines Impressums abgegeben und umfasste einen Link zu einer dubiosen Seite, weswegen ich den Kommentar als Spam markiert und von der Seite genommen haben.

Als direkte Reaktion darauf habe ich in die rechte Navigationsleiste eine neue Box eingeführt, in der ich zumindest die Anzahl der erhaltenen Spams festhalte, damit ihr auch etwas habt, an dem ihr euch erfreuen könnt.

Cheers und einen guten Start ins Wochenende!

Zero Player Games Und Die Kunst, Sie Doch Zu Spielen

Zero Player Games (ZPGs) benötigen, wie der Name schon andeutet, zum Spielablauf keinen Spieler, allerdings einen User, der sie erstmalig startet, weswegen sie auch unter ihrer Funktionsbezeichnung “fire and forget” bekannt sind. Okay, sie benötigen zusätzlich mindestens eine Person, die das Spiel programmiert hat, aber wir wollen jetzt mal nicht kleinlich sein und nehmen einfach an, dass diese Arbeit schon getan wurde. Auf Grund der (nennen wir es mal) minimalisitischen Spielanforderung unterscheiden sich diese Spiele deutlich von Games wie beispielsweise Shakes & Fidget, welches ich auf Server 14 bekanntermaßen zu spielen fröne.

Mein erster Kontakt mit ZPGs liegt schon einige Jahre zurück. Neben Conway’s Game of Life dürfte Progress Quest (PQ) einer der Klassiker des Genres sein. Ziel des Spiels ist es, sich einen Charakter erstellen und auf “Los” zu klicken. Was dann folgt ist eine unendliche Parade wechselner “Fortschrittsbalken”: Einer für die Erfahrung, einer für die Quest, einer für den erzählerischen Spielfortschritt und so weiter, und so fort. Der frisch erstellte Charakter zieht los, erschlägt selbstständig Monster, verhöckert den Loot und macht überhaupt alles allein. Dem Spieler bleibt nicht anderes übrig, als dem Verlauf der Geschichte machtlos zu folgen. Und sich an den bescheuerten Items und Quest zu erfreuen.

So werkelt PQ gerade auf meinem Android. Nachdem ich mich am Wochenende wieso auch immer wieder an das Spiel erinnert habe, installierte ich es und lass es seitdem laufen. Mein “Robot Monk” mit Namen Cypohn ist ein “enchanted Motorcycle”, welches sich aktuell auf Stufe 13 befindet. “Painkiller”-like (so stell ich mir das zumindest vor, denn Vorstellungskraft ist wesentlich bei den ZPGs) schnetzelt sich mein kleiner Held derzeit durch den dritten Act Richtung Ruhm und Ehre.

Ihr fragt euch sicher: Why?! Ganz einfach. Es ist eine Parodie. Auf Diablo. Auf World of Warcraft. Auf wertebasierte Rollenspiele allgemein. Kommt euch das bekannt vor: Nächte, die am Rechner durchgezockt werden? “Nur noch ein Level, dann mach ich wirklich Schluss”? “Das letzte Teil der unglaublich geilen Rüstung der übertriebenden Angeberei werde ich bei diesem Durchspielen finden”? PQ befreit diese Rollenspielen, die echte Lebenszeitvernichter sein können, vom lästigen Spielen. Das nächste Level wird erreicht. Auch wenn nebenbei an der Masterarbeit geschrieben wird. Oder beim Schlafen. Kochen. Scheißen. Whatever.

PQ zu spielen ist also mehr ein Statement als eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Es geht um Dinge, die Nerds gerne machen: Zitate lesen, entschlüsseln und sich darüber erfreuen. Das nächste Level jagen. Weiterspielen, auch wenn andere über das Hobby lachen. Wer es nicht mag, der lässt es einfach bleiben…

Progress Quest ist sein Alter durchaus anzumerken: Die erste Version entstand um die Jahrtausendwende. Damals waren RPGs (Role Playing Games) noch etwas für Eingeweihte. Sie waren anspruchsvoll und durchaus langwierig. Es konnten schon mal mehere Stunden oder Tage vergehen, bis ein neuer Level erreicht wurde. Das Belohnungssystem des Gehirns wurde nicht im Minutentakt angesprochen (wie bspw. bei Diablo) und die Geschichte und das Erlebnis selbiger standen im Mittelpunkt. Dieser Tradition is PQ verpflichtet. Es dauert, bis neue Stufen erreicht werden. Obwohl ich seit mehreren Tagen PQ auf Android spiele, bin ich erst Stufe 13. Zum Vergleich: Das Spiel, das gleich vorgestellt wird, “spiele” ich seit heute morgen und habe dort schon Stufe 5 erreicht. Stufe 13 wird wohl morgen fällig werden.

Diese Spiel mit höherem Belonungsrhythmus heißt Godville. Im Gegensatz zu PQ ist es ein Online-Game und genaugenommen kein klassisches Zero-Player-Game, auch wenn sich ein reiner ZPG-Mode aktivieren lässt.

Bei Godville ist mensch, wie der Name schon sagt, Gott. Ein angehender Held ist dein einziger Anhänger und zieht los um in deinen Namen Ruhm und Ehre zu erlangen. Als Gott steht es dir natürlich frei, ein wenig in die Entwicklung deines Helden einzugreifen, indem du diesen belohnst oder bestrafst. Darüber hinaus gibt es eine Funktion via göttliches Wort mit dem Helden zu interagieren — ob dieser sich aber daran hält, bleibt durchaus fraglich.

Den Fortschritt des Kämpfers gibt es nicht nur in Form von Fortschrittsbalken, sondern auch in einem Twitter-ähnlichen Logbuch, in dem die Ereignisse festgehalten werden. Die Einträge sind, ähnlich wie bei PQ, durchaus humoristisch. Hier ein paar Beispielen:

  • Disarmed the Thing From Under the Bed. I wonder what should I do with this arm?

  • My wounds are healing, the holes in my outfit are disappearing, and even my pathetic life is starting to look better. My Lord, I think I shall do something great and stupid in your honor!

  • Spent some time debugging Godville by crushing insects with my boot.

Da ZPGs nicht zwangsweise einen Spieler brauchen, habe ich meinen Stoned Golem als Charakter in Godville erschaffen und ihn losgeschickt. Seinen Fortschritt werde ich als Widget in der Seitenleiste einbinden, damit wir immer verfolgen können, wie gut er sich in der gefährlichen Fantasy-Welt schlägt. Ich denke, dieses nette Feature wird diesen Blog ein wenig bereichern.

Und Ich Tat Es Doch…

Wer sowohl gestern als auch heute auf Stoned Golem vorbeischaute wird zwei Veränderungen bemerkt haben. Die auffälligere ist, dass “Huchmampfs Welt” nicht mehr in meinem Blogroll auftaucht. Weniger auffällig dagegen sind die 47 “neuen” Blogposts, die jetzt hier erscheinen. “Neue” Blogposts, weil sie nicht wirklich neu sind, sondern lediglich erstmals auf WordPress erscheinen.

To put it in a nutshell: Obwohl ich es eigentlich nicht machen wollte (siehe hier) hab ich mich doch entschieden, meinen alten Blogspot-Blog zu importieren, so dass jetzt alle meine Posts an einem Ort zu finden sind. Dank einer sehr guten PlugIn-Auswahl von WordPress ist das alles kein Problem.

Da Blogger nicht schon zwischen Kategorien und Schlagworten (Tags) trennt wurden alle Tags von Blogger als Kategorien bei Wordpress importiert, was ich ziemlich doof fand, weil die Trennung a la WordPress einer der Gründe für den Wechsel war. Ich mag es einen Post genau einer Kategorie zuzuordnen und dann den Post mit Hilfe von Tags genauer zu umschreiben. Auch mag ich keine ewig langen Kategorielisten, weswegen ich versuche, meine Kategorien so aufgeräumt wie möglich zu halten. Mal schauen, ob mir das gelingt.

Apropos Kategorien: Der Zähler in der Seitenleiste sagt mir, ich sollte mal wieder über Film oder Musik schreiben. Keine Frage, bekomme ich hin.

P.S.: Laut meinem Dashboard ist dieser Post ein kleines Jubiläum: Die ersten 50 Artikel sind Online! Darauf ein virtuelles Anstoßen. Wer erhebt noch das Glas? ;)

Altona, Deine Straßenkunst (1)

Ich war mal wieder unterwegs und ich hatte meine Kamera dabei. Letztes Wochenende verschlug es mich mal wieder an diesen schönen Ort:

Auch wenn nebenbei das Straßenfest der Altonale war, so hab ich es mir dennoch nicht nehmen lassen, ein paar Fotos der örtlichen Straßenkunst zu machen. Anfangen möchte ich mit einem kleinen Bild, welches mit Sicherheit keine Sachbeschädigung darstellt.

Grafische Werbung dieser Art lässt sich in Hamburg zwar nicht überall, aber doch häufig finden, wie nachfolgendes Foto beweist.

Als ich dieses Bild bei Picasa hochgeladen habe, wollte Google, dass ich den Typen in der Werbung unten rechts tagge. Ja, genau den, der sich gerade ein Weißbier hinter die Binde kippt. Falls also jemand dieses arme Fotomodell kennen sollte, kann die entsprechende Person das taggen für mich ja nachholen :)

Eine weitere Person, die Google getaggt haben möchte, ist die hier:

Hmmm… wieder nicht getaggt. Aber ich frage mich gerade ernsthaft, ob ich den Sprayer nicht “Horst” hätte nennen sollen.

Genug der Nasen und Gesichter. Die Futterwerbung und das ständige Fotografieren machen hungrig. Hier also etwas essbares.

Gut für Brot und Gemüse, dass Haie lieber Fleisch fressen, denn nur wenige Meter weiter fand ich folgendes Gemälde.

Ich mag Kunst, die ich nicht auf ein Bild bekomme. So wie damals die große Wand in Braunschweig, die allerdings noch ein wenig detailreicher war und mehr zu entdecken bot. Aber schön sind die Meeresbewohner dennoch.

Apropos: Wand.

Und im Detail:

Das war’s dann auch schon wieder für den ersten Teil. Der Nächste folgt bald, versprochen!

Aus. Vorbei. Fini. Ende.

[singt] Es ist vorbei, bye, bye, Blogger, es ist vorbei. Vorbei.


Das ist es also. Ein letztes Bild aus St. Pauli, welches treffender nicht sagen könnte, dass diese Straße nicht mehr befahren wird. Ein letzter Hinweis, dass Huchmampfs Welt zwar eingestellt, ich aber keineswegs aufgebe, sondern einfach nur umziehe. Um Hoheit über meine Daten zu bekommen. Um Dezentralität zu fördern. Um wirklich mein eigenes Blog zu haben.

Wer mir weiter gewogen bleiben möchte, der möge diesen Blog aus seinen RSS-Feed nehmen und dafür den Feed von stonedgolem.de einfügen. Selbiges gilt für die Personen, die sich fragen, was ich unter einem “DatenschutzDeal” verstehe. Wer mir sowieso nur über G+ folgt muss nicht einmal etwas ändern, weil ich weiterhin neue Artikel auf G+ posten werde.

Ich hoffe, ich konnte euch hier ein wenig erfreuen und entschwinde in die Weiten meines eigenen Reiches.

Happy Texting.

Ein Neues Blog Ist Wie Eine Neue Heimat!

Da bin ich also wieder. Umgezogen. Unter neuem Namen. Mit neuen Inhalten und alten Idealen. Einiges hat sich geändert: Die URL, eigener Webspace, WordPress anstatt Blogger und der Datenschutzdeal sind nur einige der Punkte, an denen ich in den letzten Tagen der Funkstille auf Huchmampfs Welt gearbeitet habe. Alles fühlt sich neu an, auch wenn es nur ein Umzug werden sollte. Und wie immer hat das Renovieren mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich anfangs dachte. Doch jetzt ist erstmal alles in einem Zustand, mit dem sich arbeiten lässt, auch wenn noch Baustellen bleiben. Der Blogroll muss noch gefüllt werden, denn alleine bloggen macht kaum Spaß. Aber da ich es in den letzten Tagen vermisst habe neue Inhalte zu erstellen, schreib ich erstmal etwas und verputze dann die letzten blanken Wände.

Ich möchte diesen ersten Post dazu nutzen, ein wenig über das Bloggen an sich zu philosophieren und erklären, warum ich die Mühen und Kosten auf mich nahm, die zum Stoned Golem führten. Angeregt dazu hat mich übrigens dieser Artikel, der durchaus des Lesens wert ist.

Was ich heute ansprechen will, ist weniger das wie sondern mehr das warum. In Zeiten von Facebook, Google+, Diaspora* und wie sie alle heißen erscheint ein Blog ausgesprochen anachronistisch und irgendwie wie von Vorgestern. Ja, Blogs waren mal die Speerspitze des vielzitierten “Mitmachwebs” und des Web2.0, aber die Zeiten sind längst abgefrühstückt, wenn ihr mich fragt. Alles, was mensch schreiben möchte, scheint sich auch auf Sozialen Netzwerken realisieren zu lassen. Wieso also ein Blog?

Die Antwort ist Beständigkeit und Verlinkbarkeit. Zwar bietet zumindest Google+ die Möglichkeit von außen auf einen gewünschten Beitrag zu verlinken, aber so ganz das Wahre ist dies meiner Meinung nach nicht. Bei Google+ ist eher die Beständigkeit das Problem — neben datenschutzrechtlichen Bedenken, die automatisch beim Namen Google mitschwingen. Wer dort schon einmal nach einem älteren Beitrag gesucht und sich das Mausrad wundgedreht hat, weiß wovon ich spreche. Bei diesem Blog wird man aber noch in Jahren mit wenigen Klicks diesen Beitrag als ersten Beitrag finden können. Nicht nur aus Sicht eines Historikers ist die Archivfunktion eines Blogs eine nette Sache, denn manchmal sind auch ältere Beiträge angenehm aktuell. Wenn sie dann noch auffindbar sind — umso besser!

Das beantwortet zumindest die Frage nach dem Blog, nicht aber, warum ich mich von Blogger abgewendet habe. Auch hierzu gibt es eine kurze und prägnante Antwort: Dezentralisierung. Ich find es ein wenig bedenklich, alles an einem Ort zu haben. Der eigene Blog auf eigenem Webspace bietet mir die Möglichkeit, selbst über Umfang und Art der Inhalte und Angebote zu entscheiden. Beispielsweise könnte ich meinen DatenschutzDeal nicht unter Blogger anbieten, weil dort automatisch Google Analytics im Hintergrund läuft. Außerdem bin ich nicht mehr auf Gedeih und Verderb Google ausgeliefert, die den Service irgendwann und vielleicht sogar ankündigungslos einstellen könnten.

Gut, mein Provider kann mir auch sofort die Verbindung abdrehen, er wird es aber wohl nicht so einfach machen. Grund: Ich zahl dafür und zahlende Kunden verliert niemand gerne. Darüber hinaus bin ich jetzt Herr über meinen Webspace, was es mir ermöglicht, Kopien der Website zu machen. Diese Sicherungen könnte ich dann einfach woanders hochladen, falls mein Anbieter irgendwann keinen Bock mehr haben sollte, mich zu hosten. Oder falls mir danach ist, den Anbieter zu wechseln.

Private BackUps sind bei Blogger, glaube ich, nicht vorgesehen. Deswegen habe ich mir auch nicht die Mühe gemacht, die alten Inhalte hier einzufügen. Ich lass sie da, wo sie sind und fang hier einfach neu an. Und ich hoffe, ihr werdet hier genauso viel Spaß haben wie damals auf Huchmampfs Welt.

Happy Texting.

Wegen Die Sache Mit Die BILD…

Es gibt Neuigkeiten “wegen die Sache mit die BILD”, die am 23.6. ungefragt in meinen Briefkasten* flattern soll/sollte. Der aktuelle Stand ist wohl, dass der Springer-Verlag die Aktion wie angekündigt durchziehen wird. Vertriebspartner soll wohl die Deutsche Post werde, was nichts anderes bedeutet, als dass die armen BriefzustellerInnen den ganzen Tag plakern und leiden müssen. Von den Mehreinnahmen, die die Post dank der Aktion erwarten darf, werden sie wohl nichts abbekommen… aber das hat ja auch niemand erwartet, dass die, die an diesem Tag wirkliche Arbeit leisten, dafür auch entlohnt werden.

Die über 200.000 Absagen, die die Aktion von Campact bisher zusammengetragen hat, sind für Springer aber kein Problem. An jeden Briefkasten, der keine Bild erhalten soll, wird ein roter Umschlag versendet, der anstelle der BILD zugestellt werden soll. Inhalt des Umschlags: Geheim. [Quelle: Campact-Blog]

Aus diesem Post lassen sich drei Dingen ableiten.

  1. Ich versteh’ die Sache mit dem neuen Leistungsschutzrecht langsam, welches sich hoffentlich noch verhindern lässt, und paraphrasiere nur noch mit direkter Verlinkung. Ob das was hilft, wenn der Titel des journalistischen Erzeugnisses in der URL selbst enthalten ist, darüber werde ich mich später mal auslassen.

  2.  Ich sollte schnell noch Springer widersprechen, dass sie mir überhaupt irgendwas zustellen. Oder gilt hier der “Keine Werbung einfwerfen” Sticker auf meinem Briefkasten?

  3. Wer auf Wundertüten und Geheimisse steht, sollte jetzt noch schnell der Zustellung der BILD widersprechen und sich an der Spannung erfreuen. Sind immerhin noch 10 Tage der Vorfreude, die bleiben.

  Was den Inhalt des Umschlages angeht, tippe ich auf Anthrax. Bleibt also bei bester Gesundheit.

  • Ein netter Mensch hat mich auf einen Tippfehler hingewiesen. Ursprünglich stand an dieser Stelle “Bierkasten”, was ein so schöner Freudscher Verschreiber ist, dass ich den Text zwar berichtigt habe, dafür aber den Hinweis auf den Fehler an dieser Stelle setze. Prost!

Was Haben Pandas, Zensur Und Barbara Steisand Gemeinsam?

Wie wäre es mit der Gemeinsamkeit, dass sie in der Überschrift zu diesem Blogeintrag stehen? Das reicht euch nicht? Tja, dann muss ich wohl leider ausholen.

Punkt 1: Der Panda

Schon vor einiger Zeit flatterte bei mir der erste Bericht über das “Schwarzbuch WWF. Dunkle Geschäfte im Zeichen des Pandas” herein. Geschrieben wurde das Buch von Adolf-Grimme-Preisträger Wilfried Huismann, einem anerkannten Journalisten also; erscheinen ist es beim Gütersloher Verlagshaus, welches zu Bertelsmann gehört. Nach berichten der Frankfurter Rundschau versteht sich das Buch als eine Erweiterung zu einem kritischen Dokumentarfilm, der unlängst im WDR und im SWR lief.

Schon gegen den Dokumentarfilm ist der World Wildlife Fond for Nature, kurz WWF, vorgangenen; anfangs erfolglos, doch im April konnte eine Einstweilige Verfügung erwirkt werden. Der WWF begründet die rechtlichen Schritte damit, dass unwahre, rufschädigende Behauptungen sowohl im Film als auch im Buch verbreitet werden würden. Laut Berichten der Süddeutschen Zeitung wurden auch Buchhändler angeschrieben, um diese auf mögliche, rechtliche Konsequenzen hinzuweisen, falls über sie das Buch erhältlich sein sollte — aus rein informativen Zwecken natürlich, nicht um sie zu bedrohen. Dies hatte zur Folge, dass das Buch im Endeffekt nur noch über den Verlag direkt erhältlich war. Dies ist also die Ausgangssituation und erklärt zumindest den Panda im Titel.

Punkt 2: Die Zensur

Es ist das gute Recht des WWF oder jeder anderen Person, ob juristisch oder natürlich, sich gegen falsche Behauptungen und übele Nachrede zur Wehr zu setzen. Insofern kann mensch dem WWF also keinen Vorwurf machen. Allerdings gibt es zwei Punkte, an denen sich streiten ließe, ob dies noch Gegenwehr oder schon Zensur ist.

Der erste Punkt betrifft die Verhältnismäßigkeit: Laut Süddeutscher haben die Anwälte von Bertelsmann noch nie eine derart starke Gegenwehr wie im Falle des WWFs erlebt. Sogar Scientology — bei weitem keine Gurkentruppe von Traurigkeit, wenn sie eine Möglichkeit sehen einen Gegner anzugehen — hätte auf kritische Bücher weit weniger drastisch reagiert!

Die Verhältnismäßigkeit umfasst auch die Frage, inwiefern die “Information” der Buchhändler gerechtfertigt war. Es liegt zwar eine Einstweilige Verfügung vor, aber die bietet nur vorläufigen Rechtsschutz; wird sie wie in diesem Fall missachtet, kommt die Angelegenheit zur Verhandlung. Ein Urteil wird erst Freitag erwartet — und bis dahin ist es legitim und rechtens, das Buch zu verkaufen, denn noch immer gilt in diesem Land die Unschuldsvermutung! Das Anschreiben an die Händler als bloße “Information” darzustellen, ist schon eine für sich genommen eine gewaltige Dreistigkeit, aber dennoch eine, die ihr Ziel erreichte: Die Zensur.

Und hier kann mensch dem WWF wirklich einen Vorwurf machen. Durch die von Microsoft perfektionierte FUD-Taktik ist das Buch praktisch bei den großen Ketten und Internetbuchhändlern nicht mehr erhältlich. Besonders bemerkenswert tut sich dabei Amazon hervor: Das Versandhaus, das kein Problem mit fragwürdigen Büchern des politisch rechten Spektrums hatte, so lange diese nicht indiziert sind, schreibt laut Süddeutsche folgendes zum Buch:

“Dieser Artikel ist in Deutschland indiziert bzw. beschlagnahmt. Wir bieten generell keine indizierten bzw. beschlagnahmten Titel auf Amazon.de an.” [Zitiert nach der Süddeutschen Zeitung. Siehe Link.]

Leider hat Amazon die Seite inzwischen ganz vom Netz genommen, sonst hätte ich einen Screenshot angefügt. Aber: Wenn das mal kein vorauseilender Gehorsam ist! Von wegen indiziert: Das eBuch ist, zumindest noch, legal erhältlich, unter anderem beim Verlag direkt oder im neuen eBook-Store von Google.

Dennoch: Diese Art des Vorgehens ist eindeutig Zensur. Mit Hilfe einer Machtstellung wird die Verbreitung einer Kritik verhindert. Der WWF zensiert. Anders kann ich es nicht mehr ausdrücken. Denn ansonsten hätten sie nicht die Händler unter Druck setzen müssen und die Gerichtsverhandlung abwarten können — weil erst dann entscheidet sich, ob die Kritik am WWF berechtigt oder vielmehr an den Haaren herbeigezogen ist. Diese Entscheidung sollen aber bitte Unparteiische treffen. Danke.

Punkt 3: Der Streisand-Effekt

Der Streisand-Effekt, benannt nach der gleichnamigen Barbara, gehört zu meinen Lieblingseffekten im gesellschaftlichen Gefüge. Er lässt sich wie folgt zusammenfassen: Wenn du (als mehr oder minder prominente Persönlichkeit) versuchst, etwas zu verbieten, erzeugst du damit eine Öffentlichkeit, die das Verbot lautstark kritisiert und damit das, was du verbieten wolltest, noch bekannter macht.

Mal ehrlich, ohne den medialen Streit hätte ich wohl kaum etwas davon mitbekommen. Schwarzbücher erscheinen dieser Tage an allen Ecken und so ziemlich alles wurde schon kritisch durchleuchtet. Vielleicht hätte ich eine Rezension in einer der unzähligen Tageszeitungen gelesen — aber mich ansonsten nicht weiter damit beschäftigt. Erst die heftige Reaktion des WWF macht mich auf den Inhalt neugierig. Und wie es scheint, geht das nicht nur mir so.

Laut Süddeutscher ist die erste Auflage, die 10000 Exemplare umfasste, inzwischen ausverkauft. Die Vorbestellungen für kommende Auflagen soll auch schon mehrere Tausende umfassen. Wie oben schon beschrieben ist derzeit nur das eBook erhältlich, welches 4 Euro billiger ist als die Druckvariante. Vereinzelt findet man das Buch sicherlich auch noch im gut sortierten Buchhandel, der nicht zu den großen Ketten gehört und unter dem Radar des WWF die Bücher verticken kann.

So, damit sind alle drei Punkte geklärt und ich geh mal schauen, ob der WWF schon gegen die Doku auf youtube vorgegangen oder ob diese noch verfügbar ist.

Dinosaurier Im Vorgarten

Schon seid einiger Zeit stehen Dinosaurier vor dem Naturhistorischen Museum in Braunschweig. Heute habe ich mir mal die Zeit genommen sie abzulichten und mir überlegt, was sie sich gedacht haben könnten.