Ist es ein Zahlenfetisch? Oder brauchen wir die Daten, die Google für uns im Rahmen ihres Angebotes Google Analytics sammelt, wirklich? Nach den Enthüllungen von Edward Snowden über die britischen und amerikanischen Machenschaften wird es Zeit, das eigene Verhalten zu hinterfragen und gegebenenfalls etwas zu verändern. Die Aluhüte hatten recht — aber wir schimpften sie nur paranoid. Unsere Leichtgläubigkeit wurde direkt gegen uns eingesetzt.
Zeit, sich selbst wieder zur Wehr zu setzten. Dienste wie Threema oder heml.is vereinfachen schon jetzt (oder am Beispiel heml.is demnächst) die verschlüsselte mobile Kommunikation. Aber damit ist es nicht getan. Wir müssen aufhören, den Kraken weiterhin mit Daten zu füttern, denn so lange dieser Strom anhält, so lange werden auch Überwachungen wie Prism leicht für zentralistische und absolutistische Geheimdienste sein.
Ich wurde also nachdenklich. Und ich habe mich entschieden.
Google Analytics fliegt wieder. Ich habe den Dienst zwar erst vor kurzem aufgenommen, weil es für mich der einzige Rückmeldungsweg war, ob sich jemand auf diese Website verläuft oder nicht. Aber ganz ehrlich: Dann schreie ich lieber alleine in den Wald hinein, wenn dafür niemand abgehört wird, als dass ich die Überwachung weiter unterstütze.
Das Google Plus Profil fliegt ebenfalls. Selbe Begründung. Ich werde G+ nur noch für das gelegentliche Posten von Katzenbildern und für Zwecke, die Ingress betreffen, nutzen. Für alles andere reaktiviere ich meinen Diaspora-Account.
Ich bin mir bewusst, dass ich damit nicht komplett amerikanische — und damit prinzipiell problematische — Dienste los bin. Ich publiziere derzeit weiterhin auf github.io und für die Kommentarfunktion setzte ich weiterhin disqus ein. Aber: Den Verzicht auf Google, zumindest auf diesem Blog, kann ich sofort umsetzten. Ebenso wie ich mir Threema unkompliziert kaufen konnte. Es ist sicherlich noch nicht das Ende der Fahnenstange, aber ein Anfang.
Was machst du?