“Take me, Hold me Show me same bonus points, same golden coins I need an extralife”
(Aus dem Lied Take me to the bonuslevel because I need an extralife von Pornophonique. Veröffentlicht auf dem Album “8-bit lagerfeuer”.)
Was nichts kostet, kann nicht gut sein. Und vor allem: Wer immer alles umsonst haben will, der oder die kann doch keine gute Unterhaltung erwarten! Diese Umsonstmentalität tötet doch alles; Drachen, Elfen und Zwerge sind ihnen schließlich schon zum Opfer gefallen!
Wir hat diese Argumentation mindestens einmal gehört? Nur der Zwang zum kommerziellen Konsum sei in der Lage wieder konsumierbare Kunst hervorzubringen. Dabei ist es doch meistens gerade die Kultur abseits des Kommerzes, die Innovation hervorbringt. Und genau die finde ich im höchsten Maße spannend, weil Sounds, Songs und Storys erzeugt werden, die noch zu überraschen vermögen. Klänge, die ich zumindest vorher nie so gehört habe.
In diese Kerbe schlagen Pornophonique, die laut eigener Aussagen mit Lagerfeurergitarre und Gameboy ihre Songs erzeugen. Das ist aber nur Werbung. Dennoch: Mit Sad Robot, dem ersten Lied auf “8-bit lagerfeuer”, haben sie einen extremen, wunderschön melancholischen Ohrwurm am Start, doch auch die anderen Tracks müssen sich nicht hinter diesem Song verstecken. Mein persönlicher Fav ist “Take me…”, weil es mich stark an meine Gaming-Zeit erinnert. Ein Extraleben kann halt niemals Schaden.
Die Band scheint es leider nicht mehr zu geben. Ihre Website war zumindest nicht erreichbar, als ich diesen Artikel schrieb, und in den letzten Jahren gab es wenig bis keine Aktivitäten von Ihnen zu verzeichnen. Aber hier zeigt sich ein kleiner Vorteil von offener Kultur im Vergleich zur kommerziellen Kultur: Wäre “8-bit lagerfeuer” nur als Kauf-Kult-Konsumobjekt erschienen, dann wäre es jetzt für die Allgemeinheit unzugänglich und Sammler würden obszöne Preise für eine CD zahlen, während die Allgemeinheit mit Pferdefleisch in der Lasagne leben muss. Durch die cc-Lizenzierung können aber neue Interessent*innen noch immer die Musik dieser Band entdecken, hören und sich an ihr erfreuen.
“8-bit lagerfeuer” könnt ihr euch hier runterladen oder direkt über das eingebundene Widget von Jamendo hören, sofern ihr Adobe Flash installiert habt. Viel Spaß mit der Musik.