Es passiert selten, dass ich mein Handy zücke und Bilder mache, wenn ich meine Camera daheim vergessen habe. Das Motiv muss mich wirklich überraschen und in mir muss das Gefühl wecken, nur eine einzige Chance zu haben, diese Bild aufzunehmen. Am Wochenende ergab sich so eine Situation auf dem Hamburger Rathausplatz, wo so eine Art traditionell-chinesischer Markt seine Pforten eröffnet hatte. Was genau da los war, weiß ich nicht; wir sind nur zufällig vorbeigekommen und wurden von diesen gewaltigen Drachen angelockt.
Okay, das war gelogen. Weil die Drachen im Tiefflug ihre Kreise über die Köpfe der Besucher zogen waren es doch die roten Zeltdächer, die unsere Aufmerksamkeit auf den Trubel lenkten.
Uninformiert wie wir waren — wollten wir doch schließlich nur ein wenig Zeit totschlagen bis Dark Knight Rises beginnt — konnten wir ja nicht ahnen, welches Spektakel sich uns da offenbaren sollte.
Chinesische Flugdrachen sind, wie man sieht, überhaupt nicht mit den hier geläufigen Kites (um das Wort Drache mal zu vermeiden) vergleichbar. Während die hiesigen Geräte eher funktional sind, sind diese hier eine Kunstform für sich.
Ich muss ja gestehen, dass ich provinzielles Landei zum ersten Mal in meinem Leben derartige Flugdrachen live zu sehen bekommen habe. Was mich dabei wirklich überraschte waren die Preise, die ich als einigermaßen Human empfand. Sicher, die Qualität wird auf derartigen Märkten nicht die beste sein und die Drachen werden sich im Internet sicherlich günstiger finden lassen, aber 25 Euro für ein reguläres und 50 Euro für ein besonderes Modell fand ich zwar nicht billig, aber auch nicht überteuert.
Zum Abschluss noch das Tor, durch das wir den Markt verlassen haben.