Da bin ich also wieder. Umgezogen. Unter neuem Namen. Mit neuen Inhalten und alten Idealen. Einiges hat sich geändert: Die URL, eigener Webspace, WordPress anstatt Blogger und der Datenschutzdeal sind nur einige der Punkte, an denen ich in den letzten Tagen der Funkstille auf Huchmampfs Welt gearbeitet habe. Alles fühlt sich neu an, auch wenn es nur ein Umzug werden sollte. Und wie immer hat das Renovieren mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich anfangs dachte. Doch jetzt ist erstmal alles in einem Zustand, mit dem sich arbeiten lässt, auch wenn noch Baustellen bleiben. Der Blogroll muss noch gefüllt werden, denn alleine bloggen macht kaum Spaß. Aber da ich es in den letzten Tagen vermisst habe neue Inhalte zu erstellen, schreib ich erstmal etwas und verputze dann die letzten blanken Wände.
Ich möchte diesen ersten Post dazu nutzen, ein wenig über das Bloggen an sich zu philosophieren und erklären, warum ich die Mühen und Kosten auf mich nahm, die zum Stoned Golem führten. Angeregt dazu hat mich übrigens dieser Artikel, der durchaus des Lesens wert ist.
Was ich heute ansprechen will, ist weniger das wie sondern mehr das warum. In Zeiten von Facebook, Google+, Diaspora* und wie sie alle heißen erscheint ein Blog ausgesprochen anachronistisch und irgendwie wie von Vorgestern. Ja, Blogs waren mal die Speerspitze des vielzitierten “Mitmachwebs” und des Web2.0, aber die Zeiten sind längst abgefrühstückt, wenn ihr mich fragt. Alles, was mensch schreiben möchte, scheint sich auch auf Sozialen Netzwerken realisieren zu lassen. Wieso also ein Blog?
Die Antwort ist Beständigkeit und Verlinkbarkeit. Zwar bietet zumindest Google+ die Möglichkeit von außen auf einen gewünschten Beitrag zu verlinken, aber so ganz das Wahre ist dies meiner Meinung nach nicht. Bei Google+ ist eher die Beständigkeit das Problem — neben datenschutzrechtlichen Bedenken, die automatisch beim Namen Google mitschwingen. Wer dort schon einmal nach einem älteren Beitrag gesucht und sich das Mausrad wundgedreht hat, weiß wovon ich spreche. Bei diesem Blog wird man aber noch in Jahren mit wenigen Klicks diesen Beitrag als ersten Beitrag finden können. Nicht nur aus Sicht eines Historikers ist die Archivfunktion eines Blogs eine nette Sache, denn manchmal sind auch ältere Beiträge angenehm aktuell. Wenn sie dann noch auffindbar sind — umso besser!
Das beantwortet zumindest die Frage nach dem Blog, nicht aber, warum ich mich von Blogger abgewendet habe. Auch hierzu gibt es eine kurze und prägnante Antwort: Dezentralisierung. Ich find es ein wenig bedenklich, alles an einem Ort zu haben. Der eigene Blog auf eigenem Webspace bietet mir die Möglichkeit, selbst über Umfang und Art der Inhalte und Angebote zu entscheiden. Beispielsweise könnte ich meinen DatenschutzDeal nicht unter Blogger anbieten, weil dort automatisch Google Analytics im Hintergrund läuft. Außerdem bin ich nicht mehr auf Gedeih und Verderb Google ausgeliefert, die den Service irgendwann und vielleicht sogar ankündigungslos einstellen könnten.
Gut, mein Provider kann mir auch sofort die Verbindung abdrehen, er wird es aber wohl nicht so einfach machen. Grund: Ich zahl dafür und zahlende Kunden verliert niemand gerne. Darüber hinaus bin ich jetzt Herr über meinen Webspace, was es mir ermöglicht, Kopien der Website zu machen. Diese Sicherungen könnte ich dann einfach woanders hochladen, falls mein Anbieter irgendwann keinen Bock mehr haben sollte, mich zu hosten. Oder falls mir danach ist, den Anbieter zu wechseln.
Private BackUps sind bei Blogger, glaube ich, nicht vorgesehen. Deswegen habe ich mir auch nicht die Mühe gemacht, die alten Inhalte hier einzufügen. Ich lass sie da, wo sie sind und fang hier einfach neu an. Und ich hoffe, ihr werdet hier genauso viel Spaß haben wie damals auf Huchmampfs Welt.
Happy Texting.